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Störherde - wenn Akupunktur nicht hilft

Tausende von Patienten haben in den letzten 10 Jahren in Deutschland erfolgreich Akupunktur erhalten gegen Rheuma, Migräne, Rückenschmerzen, Tennisellbogen oder Allergien. Was aber, wenn die Akupunktur einmal nicht hilft? Dann liegt es selten am Arzt oder Heilpraktiker, der Sie mit Akupunktur behandelt. Häufigster Grund für einen Misserfolg sind Störherde wie z.B. chronische Entzündungen, Narben oder wurzeltote Zähne. Solche Störherde können den Organismus so sehr an der Selbstheilung hindern, dass die beste Akupunktur oder auch andere naturheilkundliche Maßnahmen nicht gut wirken.

Ein Störherd hat auf den ersten Blick mit dem eigentlichen Krankheitsgeschehen gar nichts zu tun und der Patienten spürt ihn nicht. Es wäre für uns Behandler viel leichter, wenn der Störherd sich z.B. durch Schmerzen oder Ausschläge bemerkbar machen würde.

Narben können den Energiefluss eines sog. Meridians stören (die Akupunktur benutzt diese Energielinien, um zu helfen, ist der Meridian jedoch durch eine Narbe blockiert, kann die Akupunktur nicht wirken). Seit über 60 Jahren weiß man, dass auch wurzelbehandelte oder abgestorbene Zähne Krankheiten verursachen können; interessant ist hier, dass jeder Zahn seine bevorzugte Wirkrichtung hat, z.B. stören Frontzähne gerne die Unterleibsorgane, die Eckzähne wirken auf die Augen und die hinteren Backenzähne können ein Schulterproblem erzeugen. Ein wurzeltoter Zahn kann auch bewirken, dass eine Erkrankung, die danach aufgetreten ist, nicht ausheilen kann.

Hier ein Fallbeispiel aus meiner Praxis: Ein 60jähriger Patient hatte seit über 30 Jahren Unterbauchschmerzen linksseitig. Alle bisher durchgeführten schulmedizinischen Untersuchungen (z.B. Röntgen, Kontrastmitteluntersuchungen, Labor etc.) waren unauffällig. Er sagte mir, dass seine Schmerzen fast immer zwischen 7 und 9 Uhr morgens aufträten. Zunächst untersuchte ich den Patienten ganz und fand keine Besonderheiten im Bauchraum. Dann fahndete ich über die Ohrreflexzonen (Ohrakupunktur) nach Störherden und fand heraus, dass von den vielen Narben, die er hatte, eine einzige Narbe am linken Unterschenkel als Störherd wirkte. (Nicht jede Narbe wird zum Störherd, deshalb ist es wichtig, genau herauszufinden, welche Narbe betroffen ist).
 Betrachtet man den Verlauf des so genannten Magenmeridians, dann kann man den Zusammenhang zwischen der Narbe und den Bauchschmerzen gut verstehen: Stellt man sich den Verlauf des Meridians vereinfacht als Bach vor, dessen Wasserlauf den Energiefluss darstellt, dann wird an der Unterbrechungsstelle (Narbe) eben dieser Energiefluss des Meridians, der von oben nach unten läuft, gestaut (Abb. 1). Über der Staustelle entsteht ein Zuviel an Energie, was sich im Muskel- oder Darmbereich als Krampfneigung äußern kann. Ein solcher Krampf kann im bildgebenden Verfahren nicht gesehen werden, insbesondere, wenn er nicht zum Zeitpunkt der Untersuchung auftritt (der Patient hatte ihn nämlich immer nur morgens, genau zur "Durchflusszeit" des Magenmeridians).
Es war 8 Uhr morgens und der Patient hatte gerade seine Schmerzen. Nachdem ich herausgefunden hatte, welche Narbe wirklich störte, unterspritzte ich die Narbe mit ein wenig Lokalbetäubungsmittel, um die Blockade des Meridianverlaufs aufzuheben. Nach 30 Sekunden gab der Patient ein Wärmegefühl im rechten Unterbauch an, und der Schmerz war verschwunden (und blieb es bis heute, also 10 Jahre lang).

Störende Narben kann man leider weder durch Röntgen, Labor oder sonstige bekannte diagnostischen Maßnahmen finden. Einen wurzelbehandelten Zahn kann man im Röntgenbild zwar sehen, aber auch hier gilt: Nicht jeder wurzelbehandelte Zahn stört. Schon so mancher Zahn wurde "auf Verdacht" gezogen, ohne dass sich an der Symptomatik etwas geändert hätte. Der Therapeut muss sich gerade bei den Zähnen ganz sicher sein, welcher Zahn betroffen ist.

Ein sehr genaues Verfahren, störende Narben oder Zähne zu finden, ist die Ohrakupunktur. Seit über 60 Jahren ist bekannt, dass die Ohroberfläche den gesamten Körper abbildet. Man hat das inzwischen sogar wissenschaftlich nachweisen können. Nur wenn am Körper etwas nicht in Ordnung ist, verändert sich der Bereich am Ohr, der diesen Teil des Körpers abbildet. Er wird elektrisch aktiv und man kann ihn mit einem Gerät genau messen. Genauso wird man die Narben am Ohr finden, die störend wirken, alle anderen nicht (Abb.2). Es ist dem Therapeuten also möglich, genau festzustellen, ob und welche Narbe zum Störherd geworden ist. Er kann auch feststellen, ob vielleicht irgendwo im Körper eine Entzündung vorliegt oder eine Giftbelastung (z.B. Quecksilberbelastung durch Amalgamfüllungen) (BAHR) bzw. ob einer von mehreren wurzelbehandelten Zähnen zum Herd geworden ist. Mithilfe der Reflexzonen am Ohr kann man übrigens auch die Krankheit selbst gut behandeln, man nennt dies dann Ohrakupunktur.

Was kann man tun, wenn Störherde vorhanden sind?

Findet der Therapeut eine Narbe als störend, kann er entweder die Narbe selbst behandeln oder er sticht sehr exakt eine Nadel in den Punkt am Ohr, der diese Narbe abbildet. Übrigens: Akupunktur muss nicht wehtun, moderne Akupunkteure benutzen für schmerzempfindliche Patienten den Laser (Abb. 3).
 Die Behandlung sollte mehrfach erfolgen, um den Störherd dauerhaft auszuschalten. Störende Zähne müssen in der Regel zahnärztlich versorgt werden, aber gerade hier ist die Möglichkeit der Aussage, ob ein Zahn stört oder nicht, gar nicht hoch genug einzuschätzen (durchaus nicht jeder tote Zahn hat Störherdwirkung).

Insgesamt ist unbedingt zu empfehlen, dass begleitend zu jeder Akupunkturbehandlung eine Störherddiagnostik und natürlich auch eine Störherdbehandlung erfolgt, damit die Akupunktur selbst gut und anhaltend wirken kann. Siehe auch www.stoerherd.de .